Freitag, März 14, 2025
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Sicherheitsbericht: Weltordnung wird "multipolarer"

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Vor der diesjährigen Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) vom 14. bis 16. Februar sehen die Veranstalter eine Entwicklung hin zu einer multipolaren Welt. „Je nachdem, worauf man schaut, ist die Welt heute uni-, bi- und multipolar und alles irgendwie gleichzeitig“, sagte Tobias Bunde, Director of Research and Policy der MSC, bei der Vorstellung des Munich Security Reports am Montag. Einige wichtige Indikatoren deuteten darauf hin, „dass wir es in der Zukunft mit einer größeren Anzahl an Mächten zu tun haben werden, die maßgeblichen Einfluss haben und diesen auch geltend machen wollen“.

Der politische und wirtschaftliche Liberalismus, der die unipolare Zeit nach dem Kalten Krieg geprägt hat, habe starke Konkurrenz bekommen, heißt es in dem Bericht. Diese „Ordnungsvision“ werde zunehmend von innen heraus angefochten, wie der Aufstieg des Rechtspopulismus in vielen liberalen Demokratien zeige. Zudem gebe es eine zunehmende ideologische Spaltung zwischen Demokratien und Autokratien sowie ein wachsendes Angebot unterschiedlicher Ordnungsmodelle, die miteinander konkurrieren und zum Teil sogar gewaltsam aufeinanderprallen würden. „Für die Zukunft der internationalen Ordnung wird die Anzahl der Großmächte vielleicht weniger entscheidend sein als die Frage, welche Ordnungsvorstellungen sie haben und wie kompatibel diese Vorstellung sind“, erklärte Bunde.

Zur in dieser Woche beginnenden Münchener Sicherheitskonferenz soll unter anderem US-Vizepräsident JD Vance anreisen, wie MSC-Chef Christoph Heusgen ankündigte. Auch europäische Staats- und Regierungschefs sowie die EU-Institutionen sollen vertreten sein. „Wir sind sehr froh darüber, dass wir die Spitzen der Europäischen Union haben werden: Die Präsidentin Ursula von der Leyen, die Vizepräsidentin und die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. Wir werden den Präsidenten des Europäischen Rates, António Costa, die Präsidentin des EU-Parlaments Roberta Metsola, den EU-Kommissar für Verteidigung, Kubilius, und darüber hinaus über 10 Kommissare Europas da haben.“

Auch aus zahlreichen weiteren Ländern werden Teilnehmer erwartet. Vertreter des Irans stehen bislang nicht auf der Gästeliste. „Wir sehen die Menschenrechtssituation, wir sehen die Frage, wie viele Geiseln im Gefängnis sind“, sagte Heusgen auf eine Frage der dts Nachrichtenagentur. „Das ist etwas, womit wir sehr sorgfältig umgehen müssen.“ Die enge Abstimmung mit der Bundesregierung dauere noch an.


Foto: Christoph Heusgen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

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