Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach den Drohnensichtung am Flughafen von Kopenhagen sieht die Union eine steigende Gefahr auch in Deutschland. „Vor allem Russland setzt gezielte Nadelstiche, um unsere Resilienz zu testen“, sagte der Vorsitzende des Geheimdienste-Kontrollgremiums im Bundestag, Marc Henrichmann (CDU) dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). Dies betreffe auch Flughäfen als „zentrale Knotenpunkte unserer Lieferketten“. „Deshalb brauchen wir dringend die Fähigkeiten und Geräte, um Drohnenüberflüge zuverlässig zu stoppen.“
Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter sagte der Zeitung, die deutschen Flughäfen hätten zwar in der Regel eigene Schutzmaßnahmen. „Doch die Gefahr steigt an, weil vor allem Russland zunehmend nicht nur Aufklärungsdrohnen sendet, sondern auch bewaffnete Drohnen.“ Die Abwehr dieser zunehmend durch Russland durchgeführten Drohnenangriffe könne man aber nicht allein den privaten Betreibern von kritischer Infrastruktur (Kritis) auflasten.
Kiesewetter plädiert für die Ausrufung des Spannungsfalls, „damit unverzüglich das Zuständigkeitswirrwarr aufgelöst wird und die Bundeswehr den Schutz kritischer Infrastruktur einfacher übernehmen kann“. Er verlangte, die Einsatzoptionen zu ändern – hin zu „weniger Beobachtung und mehr robusten Abschussmöglichkeiten“. Deutschland sei ein Hauptziel russischer Drohnenüberflüge und weiterer hybrider Angriffe. Er rechne damit, dass diese Angriffe weiter zunehmen, solange nicht mit Konsequenz und Abschreckung reagiert werde.
Foto: Flughafen BER bei Nacht (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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