Mannheim (dts Nachrichtenagentur) – Der Schienenersatzverkehr bei der Generalsanierung der Riedbahn sorgt für hohe Verluste bei der Bahn-Tochter DB Regio. „Wir haben bei der Riedbahn wichtige Sozialstandards für die Fahrer durchgesetzt“, sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats DB Regio Schiene/Bus Ralf Damde der „Welt am Sonntag“. „Das alles kostet natürlich Geld.“
Wie viel der Riedbahn-Ersatzverkehr kostet, gehöre zu den „Geschäftsgeheimnissen der DB AG“, teilte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums mit. „Wir buttern beim Schienenersatzverkehr der Riedbahn mehr rein, als eigentlich vereinbart wurde, weil er funktionieren muss“, sagte Damde. „Daran hängen die Jobs des Verkehrsministers und des DB-Vorstands.“ Dafür nehme man negative Ergebnisse in Kauf. Auch wegen des Riedbahn-Ersatzverkehrs habe „die DB Regio im Juli einen zweistelligen Millionenbetrag Verlust gemacht“, so Damde. „Die Sanierung Hamburg-Berlin scheint schon weniger wichtig zu sein.“
Für den Ersatzverkehr bei der geplanten Sanierung zwischen Hamburg und Berlin kommt nächstes Jahr ein privates Busunternehmen zum Einsatz, DB Regio konnte sich bei der Ausschreibung nicht durchsetzen. „Es ist absolut fraglich, ob private Busunternehmen einen Schienenersatzverkehr in dieser Dimension überhaupt stemmen können“, sagte Damde der „Welt am Sonntag“. „Was passiert, wenn der Auftragnehmer jetzt keine 170 Busse kaufen kann und nicht 600 neue Busfahrer findet?“, so der Betriebsratschef. „Wir von der DB Regio werden dann nicht einfach so einspringen können.“
Foto: Bauarbeiten an einer Gleisanlage (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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