Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Bundesdrogenbeauftragten Hendrik Streeck (CDU) hält Alkohol für einen festen Bestandteil der deutschen Kultur und warnt zugleich vor einem zu sorglosen Umgang. „Ob beim Schützenfest, auf dem Oktoberfest oder beim Glas Wein in geselliger Runde: Alkohol gehört zur Kultur in Deutschland“, sagte Streeck den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). „Aber er steht fast immer im Mittelpunkt, und das ist ein Problem.“
Der CDU-Politiker sprach sich erneut dafür aus, das sogenannte begleitete Trinken für Jugendliche ab 14 Jahren abzuschaffen. „Alkohol wird nicht gesünder, nur weil die Eltern daneben sitzen“, so Streeck. Das Signal, das von einer Abschaffung ausgehe, sei wichtig. „Alkohol ist kein harmloses Genussmittel, sondern ein Zellgift, das zahlreiche Organe schädigen kann. Gerade Jugendliche sollten so spät wie möglich damit in Berührung kommen.“
Pauschale Verbote lehnt Streeck jedoch ab. Stattdessen setzt er auf kleine, gezielte Schritte, um das Bewusstsein für die Risiken zu schärfen. „Immer wieder daran zu erinnern, dass Alkohol gesundheitsschädlich ist, kann langfristig mehr bewirken als jede große Geste“, so Streeck. „Die Abschaffung des begleiteten Trinkens wäre ein solcher Schritt – ein Signal für mehr Verantwortung.“
Der Preis sei zudem „der stärkste Hebel, um den Konsum zu reduzieren“, sagte er. Eine höhere Alkoholsteuer könne gesundheitlich sinnvoll sein, brauche aber eine politische Mehrheit. Wichtig sei, die Menschen mitzunehmen, erklärte der Drogenbeauftragte. „Es geht nicht um Bevormundung, sondern um Schutz – und um Verantwortung.“
Foto: Bierkrüge auf dem Oktoberfest (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
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