Mittwoch, November 5, 2025
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EU wird Ziel zum Ausbau der Chipproduktion deutlich verfehlen

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Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Die EU wird ihr Ziel, bei der Produktion von Halbleitern unabhängiger von großen Exportstaaten wie China, Südkorea oder Taiwan zu werden, wohl deutlich verfehlen. Das berichtet der „Spiegel“.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte im Jahr 2022 die Ambition ausgerufen, dass Europa bei der Herstellung moderner Mikrochips im Jahr 2030 einen Weltmarktanteil von 20 Prozent erreichen sollte; die Quote lag damals bei 9,8 Prozent. Die Kommission reagierte damit auf Lieferstopps infolge der Coronapandemie.

Doch mittlerweile geht Brüssel davon aus, dass der EU-Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion nur „auf 11,7 Prozent im Jahr 2030“ steigen werde, heißt es in der Antwort der EU-Kommission auf eine Anfrage des Europaabgeordneten Moritz Körner (FDP). Das 20-Prozent-Ziel stelle „nach wie vor eine Herausforderung dar“, konstatierte Kommissionsvizepräsidentin Henna Virkkunen.

Zwar hätten private Unternehmen seit Auflage des „European Chips Act“ im Jahr 2022 Investitionen in Fertigungsanlagen mit einem Volumen von mehr als 80 Milliarden Euro angekündigt; zudem genehmigte die EU-Kommission Milliardensubventionen, etwa für die Forschung und Entwicklung von Mikroelektronik in der EU, für Pilotanlagen und Kompetenzzentren.

Doch andere Staaten wie die USA, Japan und auch Taiwan haben ebenfalls auf die Lieferschwierigkeiten während der Coronakrise reagiert ‒ und sich ähnlich ambitionierte Ziele gesetzt. So geht die Kommission davon aus, dass sich „die Halbleiterfertigung in der EU bis 2030 voraussichtlich mehr als verdoppeln wird“, heißt es in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage, doch der Weltmarkt wachse insgesamt ähnlich schnell.

„Von der Leyens Chip-Versprechen entpuppt sich als Luftnummer“, sagte der FDP-Abgeordnete Moritz Körner dem „Spiegel“. „Die KI- und Chip-Revolution findet ohne Europa statt, die EU droht zur digitalen Kolonie zu werden.“


Foto: EU-Fahnen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

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