Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Immobilienanalyst Sven Carstensen fordert die Länder dazu auf, die Grunderwerbsteuer zu senken und damit das Bauen günstiger zu machen.
„Das würde sicherlich eine gewisse Dynamik auslösen“, sagte der Geschäftsführer des Analyse- und Beratungsunternehmens Bulwiengesa dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Der Staat müsse erkennen, dass er gar keine Grunderwerbsteuer einnehme, wenn nichts verkauft werde.
Die Grunderwerbsteuer liegt je nach Bundesland zwischen 3,5 Prozent und 6,5 Prozent des Kaufpreises. Angesichts der gestiegenen Baukosten und der hohen Nachfrage nach Wohnungen wurden zuletzt Forderungen lauter, sie zu senken. Gerade erst hat aber beispielsweise der Bremer Senat beschlossen, den Steuersatz von fünf Prozent auf 5,5 Prozent anzuheben.
Carstensen appellierte auch an die Bundespolitik, die Kosten zu senken. Die hohe Staatsquote verteuere das Bauen. Der Immobilienexperte übte zudem Kritik an der Förderpolitik der Ampel-Regierung: „Am abrupten Wegfall der Neubau-Förderung zu Beginn der Ampel-Legislatur hatten viele zu knabbern.“ Mit Blick auf eine neue Bundesregierung sagte er: „Es wäre gut, wenn etwas mehr Sicherheit einzieht.“
2025 bleibe eine große Frage, welche Förderungen eine neue Regierung auf den Weg bringe. Allgemein beobachtet Carstensen beim Wohnimmobilienmarkt aber an manchen Stellen eine leichte Entspannung. „Einige Projektentwickler halten es wieder eher für möglich, zu bauen. Das liegt an gesunkenen Grundstückspreisen, an günstigeren Technologien wie dem modularen Bauen, aber auch daran, dass die Mieten etwas gestiegen sind“, so der Bulwiengesa-Chef. „Von daher glaube ich, dass das Jahr 2025 gar nicht so schlecht wird.“
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