Sonntag, Dezember 29, 2024
StartNachrichtenMenschenrechtsbeauftragte beklagt humanitäre Lage im Sudan

Menschenrechtsbeauftragte beklagt humanitäre Lage im Sudan

-

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), hat sich angesichts der aktuellen Lage im Sudan besorgt gezeigt. „Zwanzig Monate nach Ausbruch der Kämpfe spielt sich in Sudan eine humanitäre Katastrophe schier unermesslichen Ausmaßes ab“, sagte sie am Samstagnachmittag. #

Das internationale Experten-Panel des Famine Review Committee habe am 24. Dezember mit der Veröffentlichung ihres neusten Berichts dargelegt, „dass sich die Hungerkatastrophe in Sudan weiter dramatisch verschlimmert“, so Amtsberg. „Nach den aktuellen Erhebungen leiden mehr als 24,6 Millionen Menschen akut an Hunger, davon sind über 8,1 Millionen Menschen mit extremer Nahrungsmittelknappheit konfrontiert, darunter auch viele mit akuter Unterernährung. 573.000 Menschen stehen kurz vor dem Hungertod“, beklagte die Grünen-Politikerin.

„Bereits im August hatte das Famine Review Committe für Teile Nord-Dafurs die weltweit erste Hungersnot seit sieben Jahren festgestellt. Es ist zutiefst erschütternd, dass sich die Hungerkrise in Sudan seitdem noch ausgeweitet hat“, so die Bundesbeauftragte.

Diese Katastrophe sei „komplett menschengemacht“, hob sie hervor. „Das Famine Review Committee benennt seit Monaten zwei Gründe für die Hungersnot: die andauernden Kämpfe sowie die Verhinderung von humanitärem Zugang durch die Konfliktparteien. Beide Seiten setzen Hunger als Mittel der Kriegsführung ein und nehmen dabei den potenziellen Hungertod vieler Menschen billigend in Kauf“, erklärte Amtsberg.

„Eine Einstellung der Kooperation mit den Mechanismen der Integrated Food Security Phase Classification (IPC) zur Überwachung der Nahrungsmittelversorgung, wie von den sudanesischen Behörden am 25. Dezember erklärt, ist nicht der richtige Weg, um diese Hungersnot in den Griff zu bekommen“, sagte die Grünen-Abgeordnete. „Unser dringender Appell richtet sich an die Konfliktparteien, die Sudanese Armed Forces (SAF) und die Rapid Support Forces (RSF), endlich umfassenden Zugang für alle humanitären Organisationen zu gewähren, deren lebensrettende Arbeit zu unterstützen und zu schützen, statt zu behindern oder gar zu unterbinden“, so Amtsberg.

„Wir rufen beide Seiten dazu auf, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten und die Waffen endlich ruhen zu lassen. Dies ist der einzige Weg, um die Hungersnot im Sudan zu beenden“, drängte die Menschenrechtsbeauftragte. „Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir uns weiterhin mit aller Kraft dafür ein, die Menschen in Sudan und den Nachbarstaaten durch humanitäre Hilfe mit dem Nötigsten zu versorgen und humanitäre Zugänge im Rahmen der humanitären Diplomatie zu sichern“, so Amtsberg.


Foto: Luise Amtsberg (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

BW Aktuell
BW Aktuell
BW Aktuell ist ein junges Nachrichtenportal für Baden-Württemberg, das umfassend über aktuelle Geschehnisse aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur informiert. Von Veranstaltungen bis zu Reisetipps - Ihr zuverlässiger Begleiter für alle Informationen und spannenden Themen in der Region.
- Advertisment -spot_img

Neueste Beiträge

NEU: Die wichtigsten News des Tages, kostenlos in unserem WhatsApp Newsletter!

Newsletter

Erhalte regelmäßig die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg!

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.