Dienstag, Dezember 3, 2024
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Prosor beklagt Hetze gegen Israel durch DAVA

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der israelische Botschafter Ron Prosor kritisiert eine Erklärung der DAVA-Partei zu einem angeblichen Massaker durch israelische Soldaten. „Die Sätze sind eine Verzerrung der Wahrheit“, sagte er der „Bild“. „Israel wird reflexartig und überstürzt verurteilt, obwohl es umfangreiche Beweise vorgelegt hat, die die vorgebrachten Vorwürfe widerlegen.“

In einem Pressestatement hatte die Erdogan-nahe Partei am 4. März verbreitet, dass israelische Soldaten bei einem „Massaker“ im Gazastreifen „bis zu 112 Menschen getötet und über 760 verletzt“ hätten. Prosor bezeichnete die Äußerungen als „ganz klare Hetze gegen Israel“ in Deutschland. Vielmehr sei bei dem Vorfall am 29. Februar eine große Menschenmenge auf einen Konvoi mit humanitären Hilfen zugerannt, habe ihn gestoppt und begonnen zu plündern. Dabei hätten sich Menschen gegenseitig totgetrampelt. Israelische Soldaten hätten daraufhin Warnschüsse abgegeben. „Wir wissen außerdem, dass viele der Opfer Knochenbrüche erlitten haben. Solche Verletzungen sind typisch für eine Massenpanik“, so Prosor.

Michael Wolffsohn von der Bundeswehr-Uni sagte: „Seriöse Analysen jener Hilfslieferung zeigen, es häuften sich tragische Umstände. Von einer absichtlichen Tötung durch israelische Soldaten kann keine Rede sein.“

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sieht in DAVA „ein U-Boot des türkischen Staatspräsidenten Erdogan“. Das werde „an Programm und personeller Besetzung mehr als deutlich“.

Für die Vize-Chefin der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe, Gitta Connemann, ist die Pressemitteilung „Antisemitismus pur. Die Erdogan-Jünger verbreiten bewusst Falschnachrichten. DAVA ist ein Fall für den Verfassungsschutz.“ Zudem fordert sie eine Verbotsprüfung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Begründung: „Eine antisemitische Wählervereinigung, die mit ihrer Hetze das Existenzrecht Israels infrage stellt und die Parallelgesellschaften zementiert, gehört nicht in unsere politische Landschaft.“


Foto: Ron Prosor (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Foto/Quelle: dts

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